Über uns
Ich, Peter Strohmer, gebürtig stammend aus Raabs an der Thaya, Niederösterreich, war schon lange auf der Suche nach einer Mühle. Schon in Kindertagen war ich gern in der Mühle meiner Großeltern zu Besuch und entwickelte eine große Liebe zur Wasserkraft. Während meines Studiums im Fach Maschinenbau kam ich nach Dresden und verliebte mich nicht nur in die Region, sondern auch in meine jetzige Frau, Christiane. Somit war klar, dass die Mühle in Sachsen liegen musste. In der Zeitung gab ich eine Anzeige auf. Ich erhielt nur eine Antwort, von Konrad Andrä. Er verkaufte uns schließlich die Mühle, die seine Vorfahren einst bewohnt und bewirtschaftet hatten. Bis zu seinem Tod im Jahr 2022 besuchte uns Herr Andrä gern und freute sich über unsere Fortschritte bei der Sanierung und Wiederinbetriebnahme des Mühlrades.
Am 01.06.2008 war es soweit. Wir erhielten die Schlüssel zur Schlossmühle Schieritz und verbrachten unsere erste Nacht in unserem zukünftigen Zuhause. Obwohl alle Gebäude über die vielen Jahre sehr in Mitleidenschaft gezogen waren, kein Wasser im Mühlgraben floss und das Wasserrad sich deshalb nicht drehte, spürten wir von Anfang an, dass wir uns hier wohlfühlen werden. Mittlerweile leben wir mit unseren 3 Kindern zu fünft in der Mühle.
Mit Ehrgeiz begannen wir 2008 mit den Planungen, denn vorstellen konnten und können wir uns an diesem wunderschönen Platz im Ketzerbachtal vieles. Zunächst sollte natürlich der Wohnbereich saniert werden. Parallel planten wir die Wiederinbetriebnahme des Wasserrades zur Energieerzeugung. Für beides brauchten wir einen langen Atem. Mit der Sanierung begannen wir erst, nachdem unser erster Sohn 2010 geboren war. Eingezogen sind wir kurz vor der Geburt unseres zweiten Sohnes Ende 2011.
Die Planung der Reaktivierung des Wasserrades dauerte jedoch deutlich länger. Dafür musste das Stauwehr neu errichtet werden. Das sahen nicht alle Träger öffentlicher Belange gern. Daher dauerte das Genehmigungsverfahren fast 8 Jahre. Als wir 2016 endlich die Genehmigung erhielten, waren wir überglücklich. Die Neuerrichtung des Wehrs führte ich, Peter Strohmer, überwiegend in Eigenleistung durch. Hinzu kam die Hilfe eines Freundes aus Österreich, einer Baufirma und unzähliger Menschen auf ganz unterschiedlicher Art und Weise. Als wir 2016 das neue Stauwehr errichten hatten und zum Reformationstag das erste Mal wieder Wasser über das Wasserrad lief, waren wir sehr stolz, ein solches Werk vollbracht zu haben. Viele von den Helfern und Freunden waren damals dabei.
Ausgeruht haben wir uns auf diese Erfolge aber nicht. Die alte Bäckerei sollte als Radfahrerherberge eine neue Aufgabe bekommen. Nachdem wir hierzu die Baugenehmigung erhalten hatten, sanierten wir die Bäckerei überwiegend in Eigenleistung und mit der Hilfe von Freunden. Nach einer Bauzeit von fünf Jahren wird die Pension „Schlossmühle Schieritz“ in diesem Jahr (2023) das erste Mal Gäste empfangen.
Was wir bis jetzt geschafft haben:
2010/2011:
Sanierung des Wohnteiles im Mühlengebäude
2010/2011:
Sanierung des Mahlbereiches im Mühlegebäude
2010 bis 2012:
Sanierung der Außenbereiche
2008 bis 2016:
Genehmigungsmarathon zum Neubau des Stauwehres zum Antrieb des Wasserrades
2013/2014:
Sanierung des denkmalgeschützten Mühlgrabens
2016:
Neubau des Stauwehres und Sanierung des Wasserrades mit historischem Getriebe und teilweiser Mahlgeräte. Bau einer kleinen Stromerzeugungsanlage.
2018:
Sanierung des ehemaligen Karpfenteiches
2018 bis 2023:
Sanierung der ehemaligen Bäckerei als Radfahrerherberge
Was noch werden soll:
Ideen haben wir noch viele. Da unsere Mühle direkt am Elbe-Mulde-Radweg (Meißner Acht) und nur ca. zwei Kilometer vom Elberadweg entfernt liegt, soll ein Rastplatz am Wasserrad entstehen, der Radfahrern und Wanderern einen Platz für eine Rast bietet. Außerdem wollen wir die alte Stromerzeugungsanlage von außen durch einen Steg am Wasserrad sichtbar machen.
Längerfristig planen wir die ehemalige Scheune zu sanieren. Das Nutzungskonzept steht jedoch noch nicht endgültig fest. Wenn die Mühle weiterhin gut angenommen wird, könnte im Erdgeschoss der Scheune und im Bauerngarten eine kleine Besenwirtschaft entstehen.
Um das Konzept der Schlossmühle Schieritz abzurunden, soll irgendwann auch die Schneidemühle saniert werden. In diesem Zuge könnte der imposante Bruchsteintunnel als Highlight beleuchtet werden, den man dann vom Keller der Schneidemühle aus besichtigen könnte.
Schon lange träumen wir davon, kleine musikalische Abendveranstaltungen, Sommernachtskino oder Lesungen im Mühlenhof anzubieten. Auch für Fotoworkshops wäre die Mühle gut geeignet.
Schlusswort
„Genauso schön, wie es hier ist, genauso viel Arbeit ist es auch!“ Mit diesem Satz beantworten wir immer den Besuchern die Frage, wieviel Zeit, Engagement und Geld das alles kostet. Es ist klar, dass wir keine Millionäre sind und nur durch permanente Organisation, Eigenleistung, die Unterstützung von vielen Freunden und vor allem Freude an der Sache vorankommen. Aber fertig werden wir nie und perfekt muss es nicht sein. Denn gerade die alten und nicht akkuraten Dinge machen für uns das Schöne aus.
Zeitungsartikel:
Sächsische Zeitung 2017: https://www.saechsische.de/junge-familie-dreht-am-rad-3695061.html
Sächsische Zeitung 2013: https://www.saechsische.de/plus/der-traum-von-der-muehle-2574703.html