Der Schrotgang
In der „Bütte“ befinden sich die beiden Mahlsteine, ein fest liegender Bodenstein und der sich drehende Läuferstein. Er sitzt auf einer stehenden Welle und wird direkt von dem Kammrad im Eingriff mit dem Königsstock im Kellergeschoss angetrieben. Der Schrotgang aus dem Jahr 1828 diente zur Zerkleinerung von Getreide für Futterzwecke. Neben dem Schrotgang befindet sich ein Kran, der zum Ausheben und Einsetzen der Mahlsteine diente. Der Trichter über der Bütte dient zur Aufnahme des Getreides und enthält im Unterteil eine vom Schrotgang angetriebene Rüttelvorrichtung als Dosierer.
Die Elevatoren
Die drei modernen Walzenstühle lösten die bis dahin vorhandenen drei Steinmahlgänge ab. Der einfache Walzenstuhl stammt aus dem Jahr 1909, der Doppelwalzenstuhl aus dem Jahre 1923. Alle wurden von der damals führenden Mühlenbaufirma Seck in Dresden hergestellt. In den Walzenstühlen werden die Produkte zerkleinert, angefangen vom Getreidekorn bis zu den schon einmal oder mehrfach zerkleinerten Mahlprodukten. Das erfolgt zwischen zwei Stahlwalzen, die geriffelt sind und mit unterschiedlicher Drehzahl laufen.
Das zerkleinerte Produkt wurde von einem Becherwerk, später von einer pneumatischen Förderanlage bis ins Dachgeschoß gefördert und dort auf einer Siebmaschine ausgesiebt. Alles, was nicht Mehl war, wurde erneut zu den Walzenstühlen transportiert. Bis zu 20 solche Umläufe waren erforderlich, um z.B. Vollkornmehl zu erhalten. Bis 1960 konnten mit den Walzenstühlen ca. 3 Tonnen Getreide pro Tag verarbeitet werden.
Die Walzenstühle
Für den vertikalen Transport aller Produkte dienten früher die sog. Elevatoren, auch Becherwerke genannt. Das sind auf Gurten befestigte Metallbecher. Die Gurte laufen in senkrechten Holzrohren und die Becher schöpfen am Boden Produkte ein und schütten diese am Kopf des Elevators beim Laufen über die Antriebsscheibe wieder aus. Die Elevatoren wurden teilweise durch eine pneumatische Förderanlage im Jahre 1957 abgelöst und zu einer erheblichen hygienischen Verbesserung geführt.