Die Getreidereinigung
Vor dem Vermahlen muss das Getreide gereinigt werden. Zunächst wurde durch Besaugen das Korn von allen flugfähigen Beimengungen befreit. Anschließend wurden es im Aspirateur, einer mit geneigten Sieben ausgestatten Maschine, durch Rüttelbewegung von gröberen oder feineren Bestandteilen abgetrennt. Der Magnetabscheider diente dazu, Eisenteile auszuscheiden. Zum Schluss durchläuft das Getreide einen Trieur, mit dem runde Unkrautsamen aus dem Getreide aussortiert werden konnten.
Die Schäl- und Bürstmaschine
Nach Durchlaufen der vorgenannten Kombination von Maschinen gelangt das Getreide in eine Schälmaschine, mit der die äußere Holzfaserschicht und der Keim des Kornes teilweise abgelöst wurde. Das erfolgt in einer mit Schmirgel belegten Trommel, in der ein Schlägerwerk schnell rotiert und die Körner an der Schmirgelwand abreibt. Die abgelösten Schalen wurden abgesaugt und in einem Tuchfilter vom Luftstrom getrennt. In einer anschließenden Bürstenschnecke werden gelöste Schalenteile nochmals abgebürstet und ausgeschieden. Nach dieser Prozessstufe ist das Getreide für das Vermahlen vorbereitet. Von hier aus gelangt das Getreide ins Erdgeschoss zu den Walzenstühlen.
Der Plansichter
In dieser Maschine erfolgt das Sieben der in den Walzenstühlen zerkleinerten Produkte. Rechts und links neben der exzentrisch gelagerten Antriebswelle befinden sich fest verspannte Siebe. Sie sind mit von oben nach unten immer feiner werdenden Siebgeweben bespannt, am feinsten sind die unteren Mehlsiebe, sie tragen Seiden- oder Nylongaze, deren Maschenweite sich aus der Zahl der Fäden pro cm ergibt. Üblich waren 32 bis 55 Fäden pro cm für Mehlsiebe. Die gesamte Maschine ist freischwingend an Drahtseilen aufgehängt und beschreibt eine horizontale Drehbewegung, mit deren Hilfe der Transport des Mahlgutes über die Siebe und der Lauf der Bürsten zur Siebreinigung erfolgt.
An den Auslaufkästen unter dem Plansichter kann die Qualität des Mehles und der anderen Mahlprodukte kontrolliert werden.